Vergleichbare Produktnachhaltigkeit mit EPDs
Das Bewusstsein für die Auswirkungen auf das Klima durch die Bauwirtschaft wächst stetig. Immer mehr Bauherren, Architekten und Stadtplaner suchen nach Wegen, den ökologischen Fußabdruck ihrer Projekte zu reduzieren. In diesem Kontext sind die Umweltproduktdeklarationen, besser bekannt als EPDs (Environmental Product Declarations), zu einem zentralen Werkzeug geworden. Doch was sind EPDs genau und wie können sie dabei helfen, die Klimaauswirkungen des Bauens zu minimieren?
Was sind EPDs?
EPDs sind international anerkannte Dokumente, die transparente und vergleichbare Informationen über die Umweltauswirkungen eines Produkts im Laufe seines Lebenszyklus liefern. Sie umfassen die Produktionsphase, die Nutzungsphase und die End-of-Life-Phase, also den Punkt, an dem das Produkt entsorgt oder recycelt wird.
Inhaltlich basieren EPDs auf einer Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment, LCA), die eine quantitative Bewertung der Umweltauswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung vom Rohstoffabbau bis zur Entsorgung ermöglicht. Sie betrachten eine breite Palette von Umweltindikatoren, darunter Treibhausgasemissionen, Wasser- und Energieverbrauch, sowie Abfallerzeugung.
Vereinfachte Entscheidung bei Produktauswahl
EPDs bieten den Bauherren, Architekten und Planern transparente, standardisierte Informationen über die Umweltauswirkungen von Bauprodukte und können so eine informierte Entscheidungsfindung ermöglichen, welche dem Planen und Bauen nachhaltigerer Gebäude zugutekommt.
Darüber hinaus können EPDs darin unterstützen, grüne Gebäudezertifizierungen wie LEED oder DGNB zu erlangen. Diese Zertifizierungen bewerten Gebäude unter anderem in Bezug auf die Effizienz der Ressourcennutzung und die Reduzierung der Umweltauswirkungen. Durch den Einsatz von Bauprodukten mit EPDs können Gebäudeeigentümer und -planer zusätzliche Punkte für diese Zertifizierungen erzielen.
Komplexität und fehlende Standards
EPDs stellen viele dennoch vor Herausforderungen. Eine davon ist die Komplexität der Informationen. EPDs enthalten detaillierte Daten und können technisch und schwer zu interpretieren sein, insbesondere für Laien.
Darüber hinaus gibt es derzeit keine einheitliche globale Methode zur Erstellung von EPDs. Dies bedeutet, dass unterschiedliche Standards und Methoden in verschiedenen Ländern und Regionen verwendet werden können, was zu Inkonsistenzen und Vergleichsschwierigkeiten führen kann.
Fazit
Es mag noch Herausforderungen in Bezug auf die Komplexität und Standardisierung von EPDs geben, aber sie sind jetzt schon ein wertvolles Instrument für das nachhaltige Bauen, denn sie unterstützen, umweltbewusste Entscheidungen zu treffen.
Auch wenn es noch notwendig ist einen einheitlichen Standard zu etablieren, sind EPDs schon heute ein wichtiges Werkzeug, welches zur Kreislaufwirtschaft beitragen kann, in der Produkte und Materialien am Ende ihres Lebenszyklus nicht einfach weggeworfen, sondern so weit wie möglich wiederverwendet, recycelt oder kompostiert werden.